Jubiläum: 5 Jahre Heidschnucken-Lastenräder

Foto: Nicole Laka

Heute genau vor fünf Jahren sind wir mit unserem Projekt „Heidschnucke – Lastenrad für Buchholz“ gestartet. Ein kleines Jubiläum!

Vor fünf Jahren waren wir Wegbereiter für den Einzug von Lastenrädern in das Buchholzer Stadtgebiet. Damals waren sie eher selten zu sehen, heute sind sie aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Und das ist auch gut so! Denn Lastenräder erfüllen so manche Mobilitätsbedürfnisse der Buchholzer:innen und vermeiden Autofahrten. Unser Projekt ist ein echter Erfolg in Sachen Mobilitätswende.

600 Menschen haben sich auf unserer Website für eine Ausleihe registriert. Gestartet werden wir vor fünf Jahren mit zwei Lastenrädern. Heute sind es sechs Lastenräder, drei Lastenanhänger, zwei Spezialräder und ein Faltrad. Demnächst kommt ein drittes Spezialrad dazu. Inzwischen sind wir auch in Kakenstorf mit einem Lastenrad und Tostedt mit einem Lastenrad und einem Lastenanhänger vertreten. Also, demnächst mit insgesamt 16 Fahrzeugen. Das Projektvolumen liegt mittlerweile bei über 100.000 Euro und die Nutzenden haben mit unseren Heidschnucke-Lastenrädern auch weit mehr als 100.000 Kilometer zurückgelegt.

Das Projekt wurde aus öffentlichen Zuschüssen, Förderungen und vielen Einzelspenden angeschoben und finanziert sich inzwischen überwiegend durch Spenden unserer Nutzenden und Unterstützer sowie den Vereinsbeiträgen unserer Mitglieder. Dafür danken wir herzlich. Das ganze Projekt wird zudem 100%ig ehrenamtlich umgesetzt. Ein herzliches Dankeschön daher auch an die helfenden Hände und natürlich an unsere Verleihstationen, die die Ausleihe ermöglichen.

Wir können weitere Unterstützungen dieser Art gut gebrauchen, um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Räder müssen regelmäßig gepflegt, gewartet und auch mal repariert werden. Das macht sich nicht von allein. Bei Interesse meldet euch gerne, wir freue uns. Neue Stationen sind ebenfalls gesucht. Am liebsten sind uns Kooperationen mit Laden- und Büroinhabern. Unsere Flotte braucht ca. 5.000 bis 6.000 Euro pro Jahr zur Finanzierung der laufenden Kosten. Leider sind diese Kosten im Zuge der allgemeinen Inflation deutlich gestiegen, während die Spendenbereitschaft stark gesunken ist.

Zum Jubiläum wünschen wir uns daher von euch die erwähnte Unterstützung. Werdet Teil unseres Teams oder spendet, wenn euch eine aktive Mitarbeit nicht möglich ist. Oder werdet hier Fördermitglied!

Unsere Spendenkonten lauten:

Buchholz fährt Rad e.V.
IBAN: DE79 2406 0300 2110 0179 00
Volksbank Lüneburger Heide eG
BIC: GENODEF1NBU

Buchholz fährt Rad e.V.
IBAN: DE60 2075 0000 0091 4310 15
Sparkasse Harburg-Buxtehude
BIC: NOLADE21HAM

Herzlichen Dank!

Riese Bruns ist BFC-Fan

Foto: Buchholzer FC

Unser Heidschnucken-Lastenrad „Riese Bruns“ hilft derzeit beim Buchholzer Fußball-Club (BFC) aus. Bis auf Weiteres fahren damit die Bufdis (Bundesfreiwilligendienstleistende) durch Buchholz, die derzeit noch keinen Führerschein haben. Wir hoffen natürlich, dass sie bis dahin so vom Cargobike-Fieber infiziert wurden, dass sie dabei bleiben. Vielleicht schafft der BFC ja auch ein eigenes Lastenrad an. Wir helfen gerne und wünschen stets gute Fahrt.

Freie Lastenräder tragen zur Verkehrswende bei

Von Juni bis August 2022 wurden die Nutzer:innen Freier Lastenräder im Rahmen einer empirischen Studie der TU Berlin (Fachgebiet Nachhaltige Mobilität und Transdisziplinäre Forschungsmethoden) befragt. Erste Ergebnisse wurden bereits auf der Internetseite des Verbands Freie Lastenräder e.V. veröffentlicht (hier) und beim Forum Freie Lastenräder im Februar 2023 bei uns in Buchholz vorgestellt (hier). Nun dürfen wir auch das Teilergebnis der Buchholzer Befragung veröffentlichen. Unsere eigene Befragung aus dem Jahr 2021 (hier) wird nun quasi wissenschaftlich bestätigt. „Freie Lastenräder tragen zur Verkehrswende bei“ weiterlesen

Drei Wochen mit einer Wassermelone unterwegs

Familie Weingart war bei der diesjährigen STADTRADELN-Aktion unsere Lastenrad-Familie. Drei Wochen lang konnten Sie eines unserer Heidschnucken-Lastenräder im Alltag testen. Hier ist ihr Bericht:

„Wir konnten das Lastenrad am 30. Mai 2023 im Radcafé abholen und bei dieser Gelegenheit nicht nur das Lastenrad, ein Urban Arrow Family, kennen lernen, sondern auch das Radcafé. Das Radcafé ist wirklich sehr gemütlich, mit leckeren heißen und kalten Getränken sowie hausgemachten Kuchen und Desserts – yummie!

Für das Lastenrad haben wir eine kleine Einführung von Peter Eckhoff von Buchholz fährt Rad bekommen und schon ging es los – dank Elektromotor kann man tatsächlich losschießen wie ein Pfeil, zumindest gefühlt. Über den Tacho kann man dabei einstellen, wie viel der Elektromotor unterstützen soll. Leider wird dabei nicht zwischen Anfahren und Weiterfahren unterschieden. Mir macht das Losfahren mit viel Unterstützung und entsprechend großer Beschleunigung viel Spaß, gleichzeitig möchte ich aber auch gegen einen Widerstand treten können. Dazu muss ich dann immer die fünf Stufen hoch und runterschalten. Es gibt auch eine manuelle Gangschaltung, deren Range ist aber für meine persönlichen Bedürfnisse nicht groß genug, denn auch im schwersten Gang ist der Tretwiderstand mit dem Elektromotor nicht sehr hoch. Außer man fährt schneller als 25 km/h, dann schaltet sich der Elektromotor ab. „Drei Wochen mit einer Wassermelone unterwegs“ weiterlesen

Energiekrise beim Weihnachtsmann?

In Trelde wurde am 1. Advent bereits der Weihnachtsmann gesichtet. Er hatte sich unser Lastenrad „Fietje Löns“ ausgeliehen, um die ersten Geschenke zu verteilen. Liegt es an der Energiekrise, dass er schon so früh unterwegs ist? Wir haben ihn gefragt.

Lieber Weihnachtsmann, warum bist du dieses Jahr schon so früh unterwegs?

Nun ja, die Kinder in Trelde sind besonders ungeduldig und haben es sich dieses Jahr mehr als verdient. So bin ich bereits zum 1. Advent durch den Ort gefahren. Normalerweise bin ich mit Schlitten und Rentieren unterwegs. Dafür war es aber noch zu früh. Es liegt noch kein Schnee und meine Helfer haben den Schlitten nicht rechtzeitig genug auf Vordermann gebracht. So habe ich mir einfach das Lastenrad „Fietje Löns“ ausgeliehen. Damit bin ich genau so klimaneutral unterwegs und zum Teil sogar schneller. Das ist ne prima Sache! Sollten alle Trelder und auch die Buchholzer mal ausprobieren. Aber auch da habe ich bei meiner Anreise schon einige Lastenräder auf den Straßen gesehen. Gut so! Denn nicht jeder kann sich eigene Rentiere leisten oder hat die Zeit, diese täglich zu versorgen und zu pflegen.

Weihnachtsmann

Werden wir dich bald wiedersehen, lieber Weihnachtsmann?

Sicher, denn bis Heiligabend habe ich noch einige Pakete an die Kinder zu verteilen. Wahrscheinlich leihe ich mir dafür wieder ein Lastenrad aus. Denn mit dem Schlitten komme ich kurz vor Weihnachten nicht an den vielen Paketdienstleistern vorbei, die die Straßen verstopfen. Mit dem Lastenrad hingegen schon.

Weihnachtsmann

Bikesharing im ländlichen Raum

Inwieweit ein Bikesharing-Angebot geeignet und umsetzbar ist, um nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum zu fördern, wurde nun im Rahmen einer Bachelorarbeit am Beispiel des Michaelshofs Sammatz im Landkreis Lüchow-Dannenberg von den beiden Studentinnen der Umweltwissenschaften an der Leuphana, Friederike Schweitzer und Laura Mac Carty, untersucht.

Wir konnten mit unserem Projekt „Heidschnucke – Lastenrad für Buchholz“ als Praxisbeispiel dienen und wurden in einem Experteninterview zu Projektdetails befragt.

Die wissenschaftliche Untersuchung hat am Ende zwar erwartungsgemäß ergeben, dass Bikesharing grundsätzlich das Potenzial hat, nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum zu fördern. Aber im Rahmen dieser Bachelorarbeit konnte nicht abschließend geklärt werden, welches das passenste System wäre und wie eine konkrete Lösung für den Michaelshof Sammatz aussehen könnte.

Download der Bachelorarbeit (2 MB)

Lastenradfamilie vermisst „Heidelust“

Auch in diesem Jahr hatten wir es wieder einer Familie ermöglicht, ein Lastenrad über den gesamten dreiwöchigen Stadtradeln-Aktionszeitraum zu testen. Hier der Bericht der Familie Hagen/Kirchner über die Erlebnisse mit unserem Heidschnucke-Lastenrad „Heidelust“:

„Challenge accepted – Herausforderung angenommen – heißt es für uns nach drei Wochen Stadtradeln als Buchholzer „Lastenradfamilie“. In einer kleinen Rückschau möchten wir über die Möglichkeiten und Grenzen eines Lastenrads im Familienalltag berichten.

In den drei Stadtradelwochen sind wir von Gelegenheitsradlern zu Alltagsradlern geworden. Es ist uns gelungen, unser Auto an vielen Tagen ganz stehen zu lassen. Doch warum nicht an allen? Wo lag es an der eigenen Bequemlichkeit und wo waren andere Faktoren maßgeblich? 

Rückblickend haben wir gemerkt, dass wir das Auto hauptsächlich für Großeinkäufe und bestimmte Fahrten zur Arbeit noch brauchten. Immer dann, wenn es vor oder nach der Arbeit auf eine enge Zeittaktung ankam, griffen wir noch auf unseren PKW zurück. Und auch beim Einkaufen war es so, dass sich kleine und mittlere Einkäufe für unseren Drei-Personen-Haushalt recht gut machen ließen, wenn man vorher alles gut durchdacht hatte. Bei größeren Einkaufstouren merkten wir schnell, dass dies dann nur ging, wenn wir unsere Tochter nicht mit an Bord hatten, da diese sich dann verständlicherweise beklagte, dass es sehr eng im Lastenkorb wird. Denn dies ist unser einziger Kritikpunkt an der schnittigen „Heidelust“ der Marke Urban Arrow. Das Rad fuhr sich trotz seiner Länge und seines Gewichts dank des E-Antriebs flott und passte auch durch schmale Passagen, doch die Ladekapazität hätte für unsere Bedürfnisse größer sein dürfen. 

Die Radwege in Buchholz und Umgebung dürften, wenn sich Lastenräder etablieren sollen, gern breiter angelegt werden. Bei entgegenkommenden Radlern ging es noch, aber an einigen Stellen wird es schnell so eng, dass man trotz vorhanden Radweges auf die Straße ausgewichen ist. Erfreulich ist, dass an Stellen, an denen Autofahrer mit Radlern auf den Straßen rechnen, in der Regel 1,5 m Abstand beim Überholen gehalten wird. Fuhr man jedoch, weil die Radwege zu holprig oder nicht vorhanden waren auf der Straße, kam es zu unangenehmen Überholsituationen.

Durch den langen Radstand des Lastenrades werden Bodenwellen heftiger auf den Radfahrenden übertragen und so sind uns viele unebene Radwege und Erhebungen auf den Fahrbahnen, verursacht durch Baumwurzeln oder herausstehende Kanaldeckel, in den letzten drei Wochen vermehrt aufgefallen. Es würde das Radfahren attraktiver machen, wenn es in Zukunft noch mehr gut ausgebaute und in Stand gehaltene Radwege gebe.

Herrlich war die Auftaktveranstaltung zum Stadtradeln, bei der der Buchholzer Innenstadtring für den Autoverkehr gesperrt war und die (Lasten-)räder freie Fahrt hatten. 

Angenehm überrascht hat uns auch, dass es immer mehr E-Bike-Ladestationen und Parkmöglichkeiten gibt. Im Innovationspark Nordheide entdeckten wir sogar eine solarbetriebene Ladestation, die in eine Tischgruppe integriert wurde.

Angespornt durch das Stadtradeln haben wir auch eine Fahrradtour mit einer Übernachtung in der Lüneburger Heide unternommen. Hier war das Lastenrad von Vorteil, da es sich, ausgerüstet mit Taschen am Gepäckträger zu einem praktischen Begleiter gemausert hat. Man nimmt etwas weniger Gepäck mit, ist klimafreundlicher unterwegs und hat viel mehr von der Landschaft erlebt, als wären wir mit dem Auto gefahren.

Die „Heidelust“ fiel überall auf und wir kamen mit vielen Leuten ins Gespräch. Dabei sind wir immer auf interessierte Menschen getroffen, die wissen wollten, wie sich so ein Lastenrad fährt und welche Vorteile es mit sich bringt. Allen Neugierigen können wir sehr ans Herz legen, sich eine Heidschnucke des Vereins Buchholz fährt Rad auszuleihen und zu testen. Wir vermissen die „Heidschnucke“ schon jetzt, radeln dafür aber mit unseren eigenen Fahrrädern in Buchholz und Umgebung viel häufiger als vor dem Stadtradeln.

Annika, Martin und Charlotte

Zwei neue Lastenanhänger

Foto: Tobias Rothenberg

Tobias Rothenberg aus Rosengarten baut in seinem Projekt „Saving the Chariots“ alte Kinderfahrradanhänger der Thule-Marke Chariot in Lastenanhänger um. Nun hat er uns dankenswerterweise zwei dieser Anhänger gestiftet, die nun hier einfach kostenfrei ausgeliehen werden können. Angelehnt an die alte Typenbezeichnung der Anhänger heißen diese nun Corsaire Cargo und Captain Cargo.

Voraussetzung dafür ist eine Thule Chariot Anhängerkupplung am Fahrrad. Diese Kupplung können wir bei Bedarf zusammen mit dem Anhänger ausleihen. Sie müsste dann nur bitte selbst montiert werden. Aufgrund der guten Kontakte zum Hersteller Thule konnte Tobias uns kostenlos ein paar Kupplungen besorgen.

Daher können wir folgendes Angebot unterbreiten: Wer uns als Fördermitglied unterstützen möchte, erhält als Dankeschön für seinen Mitgliedantrag eine dieser Kupplungen geschenkt (solange der Vorrat reicht).

Bericht Hamburger Abendblatt vom 10.02.2022

Bericht Nordheide Wochenblatt vom 15.01.2022

Update auf neues Buchungssystem

Ihr habt es wahrscheinlich schon bemerkt. Seit ein paar Tagen haben wir eine neue Version des Buchungssystems „CommonsBooking“ installiert. Dieses wird dankenswerterweise von dem Verein wielebenwir e.V., der auch das Kölner Projekt „Kasimir – Dein Lastenrad“ betreibt, immer weiterentwickelt und kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Durch das Update hat sich das Look & Feel ein wenig geändert. Es sind aber auch ein paar neue Features dazu gekommen. So haben wir beispielsweise im Menü unter „Ausleihen“ eine Kartendarstellung der Verleihstationen sowie einen Überblick der Verfügbarkeiten ergänzt. Probiert es doch gleich mal aus.

Über Feedback freuen wir uns, insbesondere dann, wenn etwas nach dem Update nicht zu eurer Zufriedenheit läuft.

Niedersachsen verlängert die Förderung von Lastenrädern

Foto: Riese & Müller

Das Land Niedersachsen fördert seit Sommer 2021 die Anschaffung von Lastenrädern. Antragsberechtigt sind u.a. Privatpersonen, Vereine, Unternehmen etc. Letztere aber nur dann, wenn die geförderten Lastenräder im Rahmen eines unentgeltlichen Verleih-Systems angeboten werden. Diese Förderung galt ursprünglich nur bis Ende 2021 und wurde nun bis Ende 2023 verlängert. Antragstellungen sind in Kürze wieder möglich.

Gefördert werden Lastenräder mit und ohne E-Unterstützung, sogar Lasten-S-Pedelecs mit einer technisch unterstützten Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Dieses aber nur soweit sie überwiegend dem Transport von Gütern dienen. Transportzweck kann auch die Personenbeförderung sein, wenn dies nicht der überwiegende Hauptzweck ist. So sind z. B. Rikschas, Coffeebikes oder Bierbikes von einer Förderung ausgeschlossen.

Die Zuwendung beträgt einmalig 400 EUR bzw. 800 EUR bei E-Lastenrädern und Lasten-S-Pedelecs. Bewilligungsstelle ist die N-Bank.

Bei Interesse findet ihr weitere Infos in der Förderrichtlinie: siehe hier!